ABB – Quartalsbericht Q4 2020: Umschwung geschafft

Der Quartalsbericht für das vierte Quartal 2020 wurde am 4. Februar 2021 veröffentlicht.

Geschäftsjahr 2020 (FY 2020)

In einem herausforderndem Marktumfeld, geprägt durch die Coronovirus-Situation, verringerte sich der Umsatz um 7% auf USD 26,1 Milliarden (organisch: -5%). Die Entwicklung in allen Geschäftsbereichen war ziemlich gedämpft und abnehmend. Durch die starken Mobilitätseinschränkungen im Rahmen der Covid-19-Zeiten sanken die Umsatzerträge im Servicegeschäft um 9% (organisch: -9%) und steuerten 19% des Umsatzes bei. In allen Regionen dezimierten sich die Umsatzerlöse, insbesondere in The Americas.

Bedingt durch die Covid-19 verursachten Produktionseinbussen in allen Geschäftsbereichen, reduzierte sich der Auftragseingang um 7% auf USD 26,5 Milliarden (organisch: -6%). In den Regionen vermeldeten Europe und The Americas deutliche Rückgänge, wohingegen AMEA das Niveau ziemlich stabil halten konnte aufgrund der soliden Entwicklung in China. Die Serviceaufträge sanken um 15% und machten 18% des Auftragseingangs aus.

Das operative EBITA gab um 7% auf USD 2,9 Milliarden nach. Die operative EBITA-Marge blieb mit 11,1% konstant; dazu trugen Kostensenkungen in allen Geschäftsbereichen und Effizienzmassnahmen, im speziellen im Bereich Electrification, bei.

Der Gewinn pro Aktie verbesserte sich auf USD 2,44 (+261%).

Der Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit in fortgeführten Aktivitäten war USD 1,7 Milliarden (-27%).

Viertes Quartal 2020 (Q4 2020)

Aufgrund eines verbesserten Marktumfeldes und trotz herausfordernder Situationen in einigen wichtigen Absatzmärkten (z.B. Servicegeschäft im Bereich Industrial Automation) sowie der zugenommenen Unsicherheit infolge Covid-19-bedingten Einschränkungen erhöhten sich die Umsatzerlöse um 2% auf USD 7,2 Milliarden (organisch: +0%). Die gute Abwicklung des Auftragsbestands und die solide Entwicklung im kurzzyklischen Geschäft sowie in Maschinenautomation in den Geschäftsbereichen Electrification, Motion und Robotics & Discrete Automation sind die Basis für diese Entwicklung.

In The Americas gingen die Umsatzerlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich zurück. Europa und AMEA verbuchten Umsatzgewinne.

Das Zunahme des Auftragseingangs um 2% auf USD 7 Milliarden (organisch: -1%) wurde durch das robuste Wachstum im kurzzyklischen Produktgeschäft, insbesondere in China, und dem Eingang von Grossaufträgen im Bereich Industrial Automation unterstützt. Regional sank der Auftragseingang in Europa und The Americas im einstelligen Prozentbereich; in AMEA wurde ein Auftragsplus verzeichnet.

Das Book-to-Bill-Verhältnis betrug 0,98.

Der Auftragsbestand steigerte sich um 7% auf USD 14,3 Milliarden.

Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug USD 1,2 Milliarden (-38%).

Das operative EBITA vermehrte sich um 16% auf USD 825 Millionen und auch die EBITA-Marge wuchs auf 11,5% (+140 bps) dank der guten bis sehr guten Leistung in den Geschäftsbereichen Motion und Electricfication.

Der Gewinn pro Aktie erreichte USD -0,04.

Strategische Ausrichtung

Die folgenden Ergebnisse wurden im Geschäftsjahr 2020 im Rahmen von ABB Way erreicht:

  • Power Grids wurde zum 1. Juli 2020 verkauft.
  • Ein dezentralisiertes Geschäftsmodell wurde zu Beginn des drittel Quartals 2020 implementiert.
  • Ein Scorecard- und Leistungsmanagementprozess wurde eingeführt.
  • Die anvisierten jährlichen Nettoeinsparungen von USD 500 Millionen im Rahmen des Vereinfachungsprogramms ABB-OS wurden ein Jahr früher als geplant realisiert.

Weiterhin wurde des Programm zur Optimierung der Kapitalstruktur größtenteils umgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2021 liegt das Hauptaugenmerk auf den folgenden Schwerpunkten:

Operational PerformancePortfolio ManagementCapital Allocation
#1-Priorität: Gesundheit & SicherheitPortfolio-Konsolidierung Steigerung der Cash-Generierung ab
GJ 2021
Weitere Effizienzmassnahmen inkl. Reduzierung des FootprintsStärkere Konzentration auf M&A-AktivitätenStetige Investitionen (USD 750 Mio.) und gezielte Wachstums-investitionen in F&E
Steuerung der steigenden Rohstoffkosten Überprüfung des Portfolios in den GeschäftsbereichenNutzung der Power-Grid-Erlöse wie geplant
Verstärkter Fokus auf wertorientierte PreisbildungVorgeschlagene Dividende pro Aktie: CHF 0,80

Mit Corys (Frankreich), ein Hersteller von Schulungs- und Engineeringsimulatoren für den Schienenverkehr, die Energie- und Kohlenwasserstoffindustrie, wurde eine strategische Vereinbarung eingegangen, um die digitale Twin-Modeling- und Simulationstechnologie in der gesamten Energie- und Prozessindustrie voranzutreiben.

ABB stärkt das Wasserstoff-Engagement mit der Mitgliedschaft in der European Clean Hydrogen Alliance (ECH2A).

Ziel der strategischen Partnerschaft mit AFC Energy (Großbritannien) ist die Entwicklung netzunabhängiger Ladestationen zur Versorgung von E-Fahrzeugen mit sauberem Strom. Diese Ladelösungen sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2021 in Europa und den USA angeboten werden.

Im Rahmen der globalen strategischen Partnerschaft mit Ericsson (Schweden) aus dem Jahr 2019 wurde in Thailand die erste Partnerschaft in Asia Pacific eingegangen, um die Kunden mit 5G-Lösungen für eine flexible Produktion mit Automatisierungssystemen und drahtloser Kommunikation im Rahmen von Industrie 4.0 und Digitalisierung zu unterstützen.

Ausblick

Aufgrund der zugenommenen Unsicherheit auf den Märkten, bedingt durch das Coronavirus, bleibt der Ausblick gedämpft bei steigenden Rohstoffpreisen. Es wird von ein schrittweisen Erholung des Marktumfeldes im Jahresverlauf 2021 ausgegangen.


Der vorstehende Artikel ist eine stark verkürzte Analyse des Quartalsberichts von ABB.

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