Siemens – Quartalsbericht Q3 2020: Covid-19 führt zu geringerer Nachfrage bei steigendem Gewinn

Der Quartalsbericht für das dritte Quartal 2020 wurde am 6. August 2020 veröffentlicht.

Drittes Quartal 2020 (Q3 2020)

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Die Gesamtumsatzerlöse sanken um 5% auf EUR 13,491 Milliarden (organisch: -5%). Im gleichen Ausmass verringerten sich auch die Umsatzerlöse für das industrielle Geschäft auf EUR 12,516 Milliarden (organisch: -5%). Mobility verzeichnete eine leicht positive Umsatzentwicklung. Alle anderen industriellen Segmente wiesen, bedingt durch Covid-19, Rückgänge aus.

Regional hervorzuheben ist die positive Umsatzentwicklung in China. In allen anderen Regionen schrumpfte der Umsatz.

Der Auftragseingang nahm trotz eines gestiegenen Volumens bei Großaufträgen um 7% auf EUR 14,402 Milliarden ab (organisch: -7%), weil die starken Rückgänge bei Smart Infrastructure und Siemens Healthineers sowie die weitere Abnahme bei Digital Industries die geringfügige Zunahme bei Mobility nicht kompensieren konnte.

China und Germany überzeugten mit ihrer erfolgreichen Performance beim Auftragseingang.

Das Book-to-Bill-Verhältnis betrug 1,07.

Der Auftragsbestand erreichte EUR 70 Milliarden.

Es wurde ein verbessertes EBITA für das Industriegeschäft mit EUR 1,792 Milliarden (+8%) und eine EBITA-Marge von 14,3% (+170 bps) erwirtschaftet. Diese Entwicklung profitierte einerseits von einer starken Entwicklung des Software-Geschäfts bei Digital Industries und andererseits einem positiven Effekt durch die Neubewertung des Anteils an Bentley Systems Inc. (USA) in Digital Industries.

Mit einem Free Cash Flow von EUR 2,464 Milliarden (+468%) und einer neuen Anleihe im Wert von EUR 4 Milliarden verfügt Siemens über ausreichende Liquidität in Corona-Zeiten.

Der Gewinn pro Aktie verringerte sich auf EUR 0,67 (-48%).

Das Siemens-Vorstandsteam wird zum 1. Oktober 2020 neu aufgestellt:

  • Judith Wiese übernimmt die globale Leitung des Personalressorts und fungiert als Arbeitsdirektorin der Siemens AG.
  • Klaus Helmrich, Vorstandsmitglied für Digital Industries geht Ende März 2021 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Cedric Neike, derzeit Vorstandsmitglied für Smart Infrastructure.
  • Matthias Rebellius, derzeit Chief Operating Office (COO) für Smart Infrastructure wird als Vorstandsmitglied bestellt und übernimmt die Verantwortung für Smart Infrastructure.
  • Roland Busch wird als neuer CEO die Verantwortung für das Geschäftsjahr 2021 übernehmen.
  • Michael Peter wurde zum 1. Juli 2020 alleiniger CEO von Siemens Mobility.

Strategische Ausrichtung

In Zeiten der Covid-19-Pandemie hat Siemens die digitale Transformation weiter vorangetrieben:

  • Mobiles Arbeiten: Beschäftige weltweit können im Schnitt zwischen zwei und drei Tage pro Woche mobil arbeiten.
  • Digitale Kundenevents.
  • Reduktion der Reisekosten (-70%).
  • Überwachung und Minimierung von Versorgungsrisiken in der Lieferkette mit Künstlicher Intelligenz (KI, AI).

Die Mehrheit der Siemens-Aktionäre hat für die Abspaltung von Siemens Energy gestimmt und den Weg für ein eigenständiges auf den Energiesektor fokussiertes Unternehmen frei gemacht.

Siemens Healthineers akquirierte Varian Medical Systems (USA), ein Unternehmen im Bereich der Krebsforschung und Krebstherapie für USD 16,4 Milliarden.

Die neue Partnerschaft mit SAP (Deutschland) soll die industrielle Transformation vorantreiben und kombiniert die sich ergänzenden Softwarelösungen für Product Lifecycle, Supply Chain und Asset Management.

Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Situation und den enormen Herausforderungen für Pharmaunternehmen wurde eine Partnerschaft mit Exyte AG (Deutschland) geschlossen, um Lösungen beim raschen Aufbau von intelligenten Biotech-Anlagen bereitzustellen.

Vizendo AB (Schweden), ein Anbieter für virtuelle Operator-Trainings in der Automobilindustrie, wurde übernommen. Damit wird das Angebot an digitalen Dienstleistungen gestärkt.

Mit Berkeley Energy Commercial Industrial Solutions, BECIS (Indien) wurden Investitionsprogramm- und Rahmenvereinbarungen abgeschlossen, um Kunden für Energielösungen die entsprechenden Kapitalmittel für Kerngeschäfte zur Verfügung zu stellen.

Mit der langfristigen Partnerschaft mit EnergyNest (Norwegen) wird das Ziel verfolgt, Lösungen für modularisierte und standardisierte thermischen Energiespeicher anzubieten.

Die globale Partnerschaft mit dem FC Bayern München wurde um weitere drei Jahre verlängert.

Ausblick

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation und der nicht zuverlässigen Einschätzungen auf die Marktentwicklung kann der Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin schwer eingeschätzt werden.

Daher bleibt der Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 unverändert:

  • ein moderater organischer Umsatzrückgang und
  • ein Book-to-bill-Ratio größer 1.

Der vorstehende Artikel ist eine stark verkürzte Analyse des Quartalsberichts von Siemens.

Die infogralis AG bietet natürlich auch detailliertere Analysen zur wirtschaftlichen Lage und Strategie Ihrer Wettbewerber an. Falls Sie oder Ihr Unternehmen einen tieferen Einblick zu diesem oder anderen Markteilnehmern wünschen, kontaktieren Sie uns unter info@nullinfogral.is.

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